Zellenwartlehrgang Z2 in der Akaflieg

Ab heute ist alles in der Akaflieg ein bisschen anders geworden. Nachdem die Akaflieger eine Woche lang in wenigen Sekunden diversen Flugzeugteilen Schäden zugefügt und danach mehrere Tage damit verbracht haben, um sie wieder zu beheben, kann man sich nun stolz “qualifiziertes Personal” nennen! Und zwar wurde unter der Leitung unseres Werkstattleiters Dennis Patzig in der Woche vom 08.05-12.05 ein Zellenwartlehrgang Z2 durchgeführt.

Neben umfangreicher Theorie über alle Mittel, die man zur Reparatur und Instandhaltung eines Kunststoffflugzeuges braucht, wurde auch viel Praxis betrieben. Die erlangte Erfahrung hat nochmal deutlich gezeigt, dass kleinste Fehler und Unaufmerksamkeiten zu mehreren Stunden/Tagen/Monaten weiterer Arbeit führen können. Deshalb ist es wichtig, dass man auch bei kleineren Reparaturen an Fliegern sorgfältig und richtig vorgeht. Aus diesem Grunde war es besonders lehrreich einen Überblick über den Reparaturvorgang vom Anfang bis zum Ende zu erhalten. An fünf spannenden Tagen haben also Akaflieger einen Haufen Sachen wiederholt und erlernt. Hier noch kurz ein typischer Tagesablauf während des Lehrganges:

Müde zieht eine ausgemergelte Schar Akaflieger mit tiefen Ringen unter den Augen in die Werkstatt, schließlich hatten sie nur knapp fünf Stunden Schlaf. Dort empfängt sie mit sichtlicher Unruhe  Werkstattleiter Dennis „Knüppler“ Patzig. Kurz darauf stehen alle mit Staubmaske in der Werkstatt, das Schleifpapier surrt über die Schäftstellen, Teilnehmer wird wiederholt zurechtgewiesen, entweder langsamer zu schleifen oder weniger auf das jungfräuliche Laminat zu schwitzen. Der rettende Kaffee ist noch eine Stunde entfernt, doch die Jahresringe der Schäftstellen dringen nur allzu langsam hervor. Doch dann ist die Schleiflage unverhofft komplett weg und der verwirrte Schleifknecht fragt sich wie es nur so schnell kommen konnte.

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Beim dünnflüssigen Kaffee nun wird die Zellenwarttheorie doziert, denn das ist es was hier gerade vor sich geht, ein Zellenwartlehrgang. Hier erfahren wir, woran man Luftfahrtschrauben erkennt, welche Schraubensicherungen es gibt und alles über die Werkstoffeigenschaften von Nihilit.

Nach der Theorie geht es gleich wieder in die Werkstatt. Es mutet jedem komisch an, den geliebten Flugzeugzellen Schaden zu zufügen, der dann gleich wieder zu beseitigen ist. Wir spachteln mit Microballons, wir spachteln mit Polyesterspachtel, verdammen dabei bewusst seinen Drang nachzuschrumpfen, wir füllern und wir schleifen das ganze natürlich nass und trocken (siehe Foto).

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Nach einer Theorieprüfung, die mit den hohen Ansprüchen des HLB durchgeführt wird und nur die besten Geister passieren lässt, dürfen sich nun viele Akaflieger eines neuen Titels erfreuen. 

Nach dieser schönen Woche können wir stolz berichten, dass es nun zwölf Zellenwarte mehr auf der Welt gibt!