Vorstellung des Projekts
Seit dem Erstflug der D-43 haben verschiedene Mitglieder aktiv daran gearbeitet ein Nachfolgeprojekt zu gestalten. Dabei wurden verschiedene Konzepte betrachtet und erste Vorversuche durchgeführt.
Seit Anfang 2024 arbeiten wir aus dem Engineering-Team an einer Neuauflage unseres neuesten Prototyps, der D-45. Das ehemals „Helene“ getaufte Projekt war ein Segler der Rennklasse, der durch den Einsatz neuer Materialien, sog. Prepregs, höhere Flugleistungen erreichen sollte. Aufgrund von verschiedenen Umständen, wie der Teamstruktur, die Coronapandemie oder einer geringeren erwarteten Leistungssteigerung durch Prepregs als ursprünglich gedacht, wurde sich im letzten Jahr gegen eine weitere Verfolgung des Projekts in seiner ursprünglichen Form entschieden.
Das bedeutet, dass sich seitdem unser Team auf der Suche nach einem neuen Projektschwerpunkt befand. Erst wurde ein Wellenflugoptimierter Prototyp als neue Projektidee verfolgt. Es wurde im späteren Verlauf jedoch klar, dass sich unter der Einschränkung der maximalen Mindestanfluggeschwindigkeit von 80 km/h keine drastische Verbesserung von Wellenflugperformance darstellen kann. Seitdem (Herbst 2023) wird die aktuellste Version des Projekts verfolgt. Die D-45 „Ceres“ soll ein simples 15 m Flugzeug der Rennklasse werden, bei dem wir versuchen, einen bereits bekannten Rumpf mit neuen Flächen auszustatten. Das Design ist zeitgemäß und soll vor allem Fokus auf den Konstruktions- und Prototyping-Prozess legen.
Anhand der daraus entstehenden Erfahrung soll eine ausführliche und nachvollziehbare Dokumentation dabei helfen, Wissen in der Akaflieg zu sammeln und zu halten, was eines der Hauptergebnisse dieses neuen Prototyps wird. Zusätzlich dazu haben wir schon erste Schritte darin gemacht, Hürden für das Prototyping von Segelflugzeugen abzubauen. Ein im Rahmen von einer Studienarbeit erprobtes neues Fertigungsverfahren, bei dem XPS-Schaum als Formbaumaterial verwendet wird, soll Kosteneinsparungen von bis zu 95 % zu gewöhnlichen Formbaumaterialien versprechen. Zusätzlich dazu haben wir unser Wissen zum aerodynamischen Auslegungsprozess durch eine weitere Studienarbeit vertiefen können. Wir haben dabei nicht nur vieles gelernt, beim Simulieren und Optimieren von Laminarprofilen, dabei ist auch eine sehr vielversprechende aerodynamische Auslegung entstanden. Sowohl die Ergebnisse zum Formbauprozess als auch die Ergebnisse zum aerodynamischen Auslegungsprozess werden wir zusätzlich durch weitere Studienarbeiten validieren, die jetzt gerade anlaufen.
Bei der D-45 „Ceres“ geht es uns nicht primär um das dabei entstehende Flugzeug, sondern um das Wissen und die Erfahrungen, die wir bei dem Konstruktions- und Fertigungsprozess machen. Damit soll ein stabiler Grundpfeiler gelegt werden, um weitere Prototypen des gleichen Typs mit interessanten Modifikationen realisieren zu können. Wir wünschen uns heute eine sehr gute Arbeit zu machen, um morgen Ideen zu einer D-45 b, c und d schnell in die Luft bringen zu können.