D-38

Entwurf W. Dirks
Erstflug 1972
Werkstoffe GFK, Balsa
Spannweite 15 m
 Flügelfläche  11 m²
 Rüstmasse  210 kg
 Sitze  1
 Bemerkungen  Prototyp der DG-100 (Firma Glaser-Dirks)

Die D-38 wurde als wettbewerbstauglicher Standardklasse-Einsitzer von Wilhelm Dirks in leitender Regie konstruiert. Sie sollte durch ihre Leichtigkeit und Wendigkeit überzeugen, mit ihren Wassertanks auch bei gutem Wetter mithalten können und durch gutmütige Flugeigenschaften bei langen Flügen nicht ermüdend sein. Im Jahr 1970 wurde mit der Auslegung begonnen und nur zwei Jahre später, am 19. Dezember 1972, war der Erstflug – ein voller Erfolg. Die Idaflieg bestätigte beim Erfliegen der Leistungen: “Die D-38 ist das beste Flugzeug der Standardklasse”.

1972 war die D-38 das Vorzeigestück der Akaflieg Darmstadt. Sie war die Grundlage für die auch heute noch erfolgreiche D-39 und wurde zum Prototyp der DG-100. Doch mit den Jahren verging zunehmend die Konkurrenzfähigkeit auf Wettbewerben und die D-38 wurde fast ausschließlich in der Schulung eingesetzt: Die Flugstunden sanken und die Anzahl der harten Landungen stiegen. Schließlich erlitt sie einen Bruch während einer Rangieraktion.

Das einst so schöne Kleid aus weiß und orange wurde durch ein rein weißes Ersetzt. Doch auch dieses verlor mit der Zeit wieder an Glanz. Kratzer und Risse wurden immer häufiger und tiefer. Der Verschleiß machte sich in Lagern und Steuerung bemerkbar. Vor allem aufgrund des zu großen Spiels in der Steuerung, wurden die Flächen am Ende der Flugsaison 2014 in die Werkstatt gebracht. Die Lager sollten raus und durch neue ersetzt werden. Dabei wurde die Wartung der D-38 hinter einigen anderen Arbeiten angestellt – denn die D-43, der neuste Prototyp der Akaflieg, war endlich geflogen und brauchte in Vor- und Nachbereitung die meisten Ressourcen der Werkstatt auf.

Gegen Ende der Flugsaison 2015 kamen die Arbeiten an den Flächen dann wieder ins Rollen. Gleichzeitig kam auch der Rumpf der D-38 in die Werkstatt, bei dem ebenfalls alle Teile der Steuerung überholt werden sollten. Da man sich in der kurzen Bauzeit von nur zwei Jahren damals keine großen Gedanken über die Wartungsfreundlichkeit gemacht hatte, mussten wir zunächst einmal handgroße Löcher in Rumpf und Flächen schneiden, um die Steuerelemente erreichen zu können. Diese sollen nach den Wartungsarbeiten mit filigranen Schäftungen wieder geschlossen werden.